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Festival

Julius Berger und das Asiagofestival

20. August 2016

Jedes Jahr im August findet das Asiagofestival im nördlichen Italien statt. Das Asiagofestival existiert seit nunmehr 50 Jahren! Die Hochebene von Asiago besteht aus sieben Gemeinden. Sie ist historisch und kulturell besonders interessant, da es sich um die kleinste Sprachinsel Europas handelt. Nur noch wenige Menschen sprechen „cimbrisch“, eine Mischung der bayerischen Sprache um das Jahr 1000 und der römisch/italienischen Sprache.

Das Asiagofestival ist eine Institution in Norditalien

Gründerin des Festivals ist die Organistin und Komponistin Fiorella Benetti Brazzale. Viele italienische Künstler, aber auch internationale Größen waren hier zu Gast.

Nach dem frühen Tod von Fiorella Benetti Brazzale übernahm Julius Berger die künstlerische Leitung des Festivals. Er ist nun schon seit über 20 Jahren bei diesem Festivalleiter. Julius Berger führte besondere Profilschwerpunkte des Festivals ein. Jedes Jahr wird ein Komponist zum Festival eingeladen, der aufgefordert wird, ein Werk „für Asiago“ zu schreiben. Bestandteil der Komposition sollen „Anklänge“ an die Geschichte von Asiago sein, beispielsweise Melodien der cimbrischen Kultur. Berühmte Komponisten, wie beispielsweise Sofia Gubaidulina, Franghiz Ali-Sade oder Wilhelm Killmayer u.v.a. waren Gäste des Festivals.

„Asiago Concerto“ zum 50. Jubiläumsjahr

Zum 50. Jubiläumsjahr 2016 komponierte Alissa Firsova das „Asiago Concerto“ für das Festival, ein Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester, das zusammen mit dem berühmten Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven zur Aufführung gelangte.

Die Uraufführung spielten die Komponistin Alissa Firsova(Klavier), Marc Daniel van Biemen (Violine), Julius Berger(Violoncello) und das Orchester della Spettabile Reggenza dei Sette Comuni unter der Leitung von Sergio Gasparella.

Eckelshausener Musiktage

16. Mai 2016

Julius Berger ist seit über 20 Jahren Künstlerischer Leiter der Eckelshausener Musiktage, einem internationalen Kammermusik Festival an der oberen Lahn in Hessen.

 Julius Berger profilierte das Festival durch den Fokus auf Themen wie „Zeit und Ewigkeit“, „Edelsteine“, „Schubertiade“ um nur einige zu nennen. Im Jahr 2016 wählte Julius Berger in Absprache mit der Festivalleiterin Annemarie Gottfried das Thema „Menschlichkeit“. Die Werk- und Künstlerauswahl orientiert sich am jeweiligen Thema. Julius Berger erinnerte in seinem Vorwort zum Jahr 2016 an Pablo Casals, der von der Untrennbarkeit von Kunst und Menschlichkeit sprach. In unserer Zeit ist zweifelsohne ein Exponent, der diesem Anspruch gerecht wird, der berühmte Geiger Gidon Kremer. Aufgrund der persönlichen Nähe zu Gidon Kremer war es möglich, ihn zusammen mit seinem Kammerorchester „Kremerata Baltica“ nach Eckelshausen zu bewegen. Gidon Kremer wurde der Preis der Eckelshausener Musiktage zugesprochen, der im Abstand von zwei Jahren verliehen werden soll. Er zeichnet Künstler aus, die über ihr Fachgebiet hinaus Spuren der Humanität,der gesellschaftlichen Verantwortung und Orientierung hinterlassen. Die Laudatio anläßlich des festlichen Eröffnungskonzertes, das der Hessische Rundfunk aufzeichnete, hielt Julius Berger.

Laudatio auf Gidon Kremer

Verehrte Ehrengäste, liebe Mitglieder der Kremerata Baltica, sehr verehrte Damen und Herren, lieber Gidon,

 

Die Klänge von Tschaikovsky und Schumann lassen erahnen, welche Lebenserfahrungen und Lebenswege hinter diesen Werken, aber auch hinter einer derartigen Interpretation stehen.

Gustave Flaubert schreibt im Jahr 1853, drei Jahre nach Entstehung des Konzertes von Schumann: „Seltsam – mit dem Maß in dem man auf der Stufenleiter der Lebewesen nach oben gelangt, nimmt die Sensibilität, das heißt Leidensfähigkeit zu. Sollten Leiden und Denken ein und dasselbe sein? Demgemäß wäre ein Genie nur eine Verfeinerung des Schmerzes, eine vollständigere und intensivere Durchdringung unserer Seele …“

Wir haben eben das „per-sonare“, wörtlich übersetzt das „Durchklingen“ von Seelenerfahrungen erlebt. Aus dem lateinischen Wort „personare“ leitet sich das deutsche Wort „Person“ und auch „Persönlichkeit“ ab.

Eine Interpretenpersönlichkeit wie Gidon Kremer kann derartige Hörerlebnisse schenken, weil er ein Denker ist, der auch das damit verbundene Leiden kennt, weil er selber ein Hörender ist, ganz im Sinne von Luigi Nono, der einmal bemerkt, richtiges Hören, genaues Zuhören und Hineinhören verändere das Bewußtsein. Und mit diesem Bewußtsein verändert sich die Erkenntnis der Welt. Gidon Kremer ist einer der wenigen, der diese Erkenntnis sehr ernst nimmt. Für ihn stellt sie eine Maxime seines Handelns dar. Denken Sie beispielsweise an Gidon Kremers mutige, offene Briefe und Bekenntnisse, die die Ungerechtigkeit und Verfolgung in Russland benennen, an Konzerte, zuletzt in Berlin, die eine Stimme gegen die Gleichgültigkeit, gegen den Opportunismus sind und gleichzeitig eine Stimme für die Menschlichkeit.

Gidon Kremer geht mutig und konsequent den Weg seiner inneren Überzeugung. Er ordnet sich nicht den Interessen von Geld und Geltung unter und zieht sich lieber vorübergehend vom Konzertleben zurück, weil Agenten auf zugkräftige Namen setzen wollen und nicht auf die von ihm vertretene künstlerische Qualität.

Schon in meiner Studienzeit fiel mir auf, wie Gidon Kremer dem vom Schönklang verwöhnten Salzburger Festspielpublikum im Beethovenkonzert die Kadenz von Schnittke „zumutete“. Die Wege von so viel bis dahin ungehörter Musik hat Gidon Kremer bereitet: Alfred Schnittke, Erwin Schulhoff, Sofia Gubaidulina, Giya Kancheli und viele, viele mehr. Auch das zeugt von Mut im Einklang mit innerer Überzeugung:

 

Mut, eingefahrene Wege zu verlassen

Mut zum einsamen Weg

Mut, gegen den Strom zu schwimmen

Mut zu Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit

 

Gidon Kremers Mut ERMUTIGT, Gidon ist ein Wegbereiter. Seine innere Stimme scheint mir seelenverwandt mit Gedichtzeilen von Rainer Maria Rilke:

„… Täglich stehst du mir steil vor dem Herzen

Gebirge, Gestein

Wildnis, Un – weg: Gott, in dem ich allein steige und falle und irre …

Weisend greift mich manchmal am Kreuzweg der Wind,

wirft mich hin, wo ein Pfad beginnt,

oder es trinkt mich ein Weg im Stillen …“

 

Weg heißt bei Gidon Kremer in der doppelten Bedeutung des Wortes auch weg:

 

weg von unbedachten Traditionen

weg vom „mainstream“

weg von den Zentren, zum Beispiel hierher nach   Eckelshausen

weg von eingespielten Mustern

weg vom Materialismus

 

Wir erleben einen Menschen, der jeden seiner Schritte hinterfrägt, der seinen Weg beständig überprüft und um ihn ringt, einen Menschen, der sich auf überraschende Wege einläßt, weil sie nach seiner Überzeugung „wahr“ sind.

Gidon Kremer lebt das Motto, das auch Luigi Nono liebt: „Wanderer, es gibt keinen Weg. DU mußt gehen“

Lieber Gidon, ich kenne Deine Spuren seit meiner frühen Jugend. Wir beide sind uns in den 80-er Jahren zum erstenmal begegnet, als Du mich nach Lockenhaus eingeladen hattest. Wir haben Musik zusammen gespielt, durch Dich habe ich Schulhoff und Enesco entdeckt. Die größte Entdeckung und Prägung war für mich allerdings Deine innere Haltung. Sie hat mir Kraft gegeben für so manch einsamen Weg auf der „Suche nach einer besseren Welt“ – dies ist ein Buchtitel des bedeutenden Philosophen Karl Popper. Für die Eckelshausener Musiktage ist Deine Haltung ein Symbol für unser Thema „Menschlichkeit“.

Lieber Gidon, Du hast mich immer an ein Zitat von Ilse Aichinger erinnert: „Wir sind nicht gemeint. Gemeint ist, was an uns Licht gibt.“

Wir und so viele Menschen zehren von diesem Licht, das durch Dein Sein und durch Deinen Klang strömt. Es ist ein Widerhall Deiner Wahrhaftigkeit und Deiner Liebe.

 

Julius Berger, 7. Mai 2016

 

 

 

Super Cello Festival in Peking

15. Februar 2016

Im Februar reiste mein Vater Julius Berger zum ersten Internationalen Cello Festival nach China. Das sogenannte “ Super Cello Festival Beijing “ am Central Conservatory of Music (CCOM)  etablierte sich als eines der herausragenden Festivals im Land der aufgehenden Sonne.

In diesem Jahr fiel der Termin mit dem 50. Geburtstag des chinesischen Cellisten Chu Yi Bing zusammen. Jener Virtuose aus China, sein Bruder hatte bei meinem Vater studiert, organisierte dieses Ereignis namens “ Super Cello “ in der Hauptstadt Peking. „Von frühmorgens bis zum Abendessen werde man umgeben sein von Musik,“ so wird der Cellist Chu in den chinesischen Medien zitiert.

Musiker aus aller Welt gaben dort Meisterkurse und exklusive Konzerte. Auch Filme wurden präsentiert.

Julius Berger spielte auf dem Super Cello Festival in Peking

Julius Berger war in diesem Jahr einer der eingeladenen Gäste. Neben den beiden französischen Cellisten Phillippe Müller und Marc Coppey trat der fantastische israelische Cellist Gavriel Lipkind auf. Julius Berger gab einen Meisterkurs. Zusätzlich spielte er als Solist ein viel bejubeltes Boccherini Cello Konzert. Mein Vater gilt als Wiederentdecker der Cellokonzerte von Boccherini. Das von ihm aufgeführte Konzert hat er zusammen mit dem Wissenschaftler Prof. Dr. Christian Speck in der Bibliothek in Neapel wiederentdeckt und bei den „Wiener Festwochen“ erstaufgeführt. Die Aufführung in Peking war die erste in China. Es war das „Gastgeschenk“ meines Vaters an das „Super Cello Festival“.

Julius Berger …
.. in China …
… bei Super Cello Event

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