Astor Piazzolla: Le Grande Tango

FAZ 22.09.2007 – Friedmann Eichhorn, Julius Berger und José Gallardo verbinden die makellose Technik ihrer klassischen Ausbildung mit einem bemerkenswerten Gespür für den Tango-Sexappeal. Mit voller Attacke, aber nie ohne Eleganz stürtzt sich Eichhorn mit seiner Violine ins Getümmel, ficht in den hochvirtuosen Passagen wie mit dem Florett, schluchzt andernorts hemmungslos. Auf wunderbare Weise bewahrt er, aller Finess zum Trotz, die Aura eines Stehgeigers. Berger begreift sein Cello nicht nur als Melodie, sondern auch als Farbinstrument, er steuert im Hintergrund oft so näselnde Töne bei, dass man glauben könnte, sie stammten von einem Akkordeon. In solchen Momenten scheint sich hinter der Musik ein Sehnsuchtstraum aufzutun. Gallardo am Klavier ist ein ungeheuer fingerfertiger, eleganter Begleiter, der selbst halsbrecherische Passagen mit unfehbarem Rythmusgespür meistert.

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